Eckhard Bock

Die Entstehung der Planungshoheit in Hannover, München und Dresden

Zur Stadtentwicklung Hannovers - das Beispiel der Bebauung des Steinthorfeldes (spätere Oststadt) und des Lister Stadtfeldes - Geschichte der Planungshoheit Teil 1

Im Zuge der Industrialisierung wuchsen die Städte im frühen 19. Jahrhundert rapide an, gegen Ende des Jahrhunderts sogar explosionsartig. Zur Koordinierung des Stadtwachstums führte der Oberhofbaudirektor Georg Ludwig Friedrich Laves (1788–1864) – gelegentlich auch als Schinkel von Hannover bezeichnet – im Königreich Hannover Baukommissionen ein, die das Planungsgeschehen steuerten. Bis 1864 konnte er damit die Stadtentwicklung beeinflussen.

Aber erst 20 Jahre nach seinem Tod wurden großräumige Planungen auf den Weg gebracht, die an ihn anknüpften.

Als Reaktion auf soziale und gesundheitliche Missstände in den Städten, insbesondere in Berlin, strebten Architekten, Ingenieure und Politiker ab ca. 1870 nach Einfluss auf die Stadtentwicklung. Ab den 1890er-Jahren sah die neue Disziplin der Stadtplanung ihre Aufgabe darin, Stadterweiterungen zu ermöglichen, für Infrastruktur und Freiflächen zu sorgen. Dresden kann darin als erste Stadt bezeichnet werden, die über eine kompetente Stadtplanung verfügte (Öffentlichkeitsbeteiligung, Offenenlage von Plänen, Trennung von Gewerbegebieten und Wohnstandorten). Münchens und Hannovers Stadtentwicklung hingegen ist ab 1890 von den Ideen Camillo Sittes beeinflusst (Definition erhaltenswerter Gebäude, Planungswertausgleich, Abtretung von Grundstücken für Freiflächen).

Eckhard Bock vergleicht erstmals die frühe Planungstätigkeit der Städte München, Hannover und Dresden untereinander. Allein in Dresden sieht er die Trennung von einer an der Gefahrenabwehr orientierten Bauaufsicht und einer unter der Obhut des Landes stehenden städtischen Planungsbehörde. Erst diese in Sachsen gedanklich und praktisch vollzogene Aufspaltung führte dann – allerdings erst im Jahr 1960 – zu der heute durch Städte und Gemeinden selbstständig wahrgenommenen Planungshoheit und damit zur institutionalisierten Stadtplanung.


Die Entstehung der Planungshoheit in Hannover, München und Dresden
W+Z Verlag Weisse und Zohlen
Eckhard Bock
Die Entstehung der Planungshoheit in Hannover, München und Dresden
Zur Stadtentwicklung Hannovers - das Beispiel der Bebauung des Steinthorfeldes (spätere Oststadt) und des Lister Stadtfeldes - Geschichte der Planungshoheit Teil 1
Klappenbroschur
192 Seiten
Format 25 x 28 cm
Preis45 EUR
ISBN978-3-9825814-4-6

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